Risikostreuung und tail events

RISIKOSTREUUNG UND TAIL-EVENTS

RISIKOSTREUUNG UND TAIL-EVENTS

Blog von Alfred Salzmann

 

Liebe Freunde von World of Money und von Wirtschaftsberatung Finanzquadrat GmbH

Andreessen Horowitz fand heraus, dass im Zeitraum zwischen 1985 und 2014 nur 6 % der Wagniskapitalinvestitionen für 60 % der Renditen verantwortlich waren.

Knapp über 50 % der Investitionen stellten sich als Fehlgriff heraus und bedeuteten einen teilweisen oder vollständigen Kapitalverlust für die Wagniskapitalgeber.

Die Renditen von Wagniskapitalgebern wurden in der Vergangenheit regelmäßig von einigen wenigen Ausreißern nach oben bestimmt.

Hinter sogenannten tail events steckt genau diese Überlegung: einige wenige Ereignisse haben großartige Auswirkungen – natürlich im positiven wie im negativen Sinne.

Diese tail events gibt es aber nicht nur bei Wagniskapitalgebern. Auch bei börsennotierten Unternehmen gibt es diese Art von tail events.

Wenn fünf Aktien für ein Viertel der letztjährigen Jahresrendite des S&P 500 verantwortlich waren, dann ist das ein tail event. Wenn Apple es schafft, innerhalb von zehn Jahren seinen Aktionären eine Verzehnfachung des Aktienkurses zu bieten, dann ist auch das ein tail event. Insbesondere dann, wenn der amerikanische Technologieindex NASDAQ 100 im selben Zeitraum nicht einmal eine Vervierfachung geschafft hat.

 

Als private Investoren profitieren wir von künftigen tail events:

aber nur unter einer Bedingung.

Wir müssen uns trauen, in Unternehmen, Märkte und anderen Assetklassen zu investieren, die für diese künftigen tail events stehen könnten.

 

Unternehmen und Märkte, die noch relativ überschaubar sind. Unternehmen und Märkte, die schnell wachsen. Und natürlich Unternehmen und Märkte, die bestimmte Risiken besitzen/eingehen und die langfristige Wachstumschancen stärker sind als kurzfristige Gewinnzahlen.

Aber Achtung, das ist keine Aufforderung, blind in Unternehmen und Märkte zu investieren, welche Sie absolut nicht verstehen. Denn, der Preis beim Kauf einer Aktie, einer Währung, oder einer Beteiligung ist noch immer wesentlich für die eigene Performance.

 

Zum Schluss noch eine wichtige Erkenntnis, welche wir ebenfalls von Wagniskapitalgebern lernen sollten.

Bei 50 % ihrer Deals liegen Wagniskapitalgeber daneben. Wir sollten daher auch bei unseren Investitionen mit Fehlern rechnen.

Diese Fehler werden uns nur dann nicht zum Verhängnis, wenn wir ein ausreichend diversifiziertes Portfolio aufbauen.

Also nicht nur auf eines dieser Unternehmen, Märkte oder Assetklassen setzen, sondern die Chancen und Risiken auf mehrere Möglichkeiten verteilen.

Diese Diversifikation hilft nicht nur dabei, die Risiken von Fehlern zu minimieren, sondern erhöht gleichzeitig auch die Chance, ein tail event zu treffen.

In diesem Sinne, auf die kommenden tail events, und eine ausreichende Risikostreuung

 

Beste Grüße

Alfred Salzmann

Vermögensberater und Geschäftsführer von

Wirtschaftsberatung Finanzquadrat GmbH

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